Wenn ab Anfang/Mitte März der Bärlauch aus der Erde sprießt und draußen die Sonne scheint dann hält uns nichts mehr in den 4 Wänden. Der Wald ruft – denn der Frühling ist da!
Voller Tatendrang sehnen wir uns nach dem grünen Superfood – nicht umsonst heißt dieser im Volksmund „Bärenlauch“. Er soll den Bären nach ihrem Winterschlaf auf die Beine helfen und ihnen neue Kraft geben. Der Bärlauch verleiht also Bärenkräfte. Und diese holen wir uns jeden Frühling.
Vorweg ist es mir ein Anliegen euch auch auf die Gefahren beim Kräutersammeln hinzuweisen! Gerade beim Bärlauch kann es zu lebensbedrohlichen Verwechslungen kommen. Bitte sammelt nur, wenn ihr jede Verwechslung zu 100% ausschließen könnt!
Der Knoblauchduft der in der Luft liegt ist unbeschreiblich – wie ich es liebe! Wir vergessen im Wald jeden Alltagsstress, alles wird klein und unwichtig, wir lassen los und genießen die gemeinsame Zeit. Egal welche negativen Ereignisse im Büro vorgefallen sind – unwichtig und vergessen! Das es Tränen gab und die Welt beinahe unterging weil ich dem Töchterchen die Haube vor der Jacke angezogen hab – unwichtig und vergessen! Das Zuhause der Bügelwäscheberg wächst und wächst oder man sich wieder mal um die Buchhaltung kümmern sollte – unwichtig und vergessen! Jetzt ist Quality- und Familytime!
Die Kinder und ich entdecken, staunen, sammeln, lernen und das Kräuterkörbchen füllt sich rasch mit Bärlauchblätter die reinigend auf Blutgefäße, harntreibend und blutdrucksenkend wirken. Außerdem wirkt der Bärlauch stärkend auf den Stoffwechsel und die Verdauung.
Am Heimweg werden schon eifrig Ideen gesammelt was wir aus unserer leckeren Ernte alles zaubern werden. Da der Bärlauch nicht getrocknet werden kann sollte man ihn immer schnellstmöglich und frisch verarbeiten. Man kann den Bärlauch relativ gut einfrieren. Tiefgefroren schmeckt der Bärlauch zwar nicht ganz so gut wie frisch, aber es ist auf jeden Fall eine gute Alternative.
Ob du dich für ein klassisches Pesto (zum Rezept) entscheidest oder kreativ wirst liegt in deiner Hand. Du kannst die Blätter gleich frisch in Aufstrich oder Salat verarbeiten, ein saftiges Risotto zaubern oder aber auch selbstgemachte Gnocci kochen.
Bei uns gibt es gleich einige Tage hintereinander viele Gerichte mit Bärlauch, da wir von den Inhaltsstoffen wie Allicin, Vitamin C, Mineralsalze, Eisen einfach nicht genug bekommen können.
Ab Ende April ist es dann auch schon wieder vorbei und wir müssen uns wieder 1 Jahr gedulden – zum Glück hält die Natur schon die nächsten Wildkräuter für uns bereit.
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